Wir sind zertifizierter Waldkindergarten des Landesverbandes für Natur- und Waldkindergärten NRW.

 

 

"Ein Kindergarten ohne Tür und Wände"


Der Freizeitpark Aufderhöhe ist der Ausgangspunkt unseres Waldkindergartens. Dort gibt es zwei beheizbare Blockhäuser mit Spiel-, Kuschel-, Schlaf- und Aufwärmecken sowie Wickelmöglichkeiten. Hier ist Treffpunkt zum Bringen und Abholen der Kinder.
Von hier aus steuern unsere 20 "kleinen Baumhirten" jeden Tag einen anderen Waldplatz an. Dort machen die Zwei- bis Sechsjährigen alles, was andere Kinder in Regelkindergärten auch tun: Sie spielen und basteln, forschen und toben, singen und lernen, essen gemeinsam, streiten und vertragen sich – nur eben draußen. Lediglich bei ganz extremer Witterung, etwa Sturm, Gewitter oder eisiger Kälte, bleiben sie im Basislager oder weichen auf einen nahegelegenen Schutzraum aus.
Auch das Feiern kommt im Wald nicht zu kurz. Die großen Jahresfeste von Karneval bis Weihnachten gestaltet das Team gemeinsam mit den Kindern und Eltern auf vielfältige Weise. Ausflüge – mal in eine Backstube, mal in den Zoo oder ins Theater – oder Aktionen wie das beliebte Vater-Kind-Zelten, sorgen immer wieder für Abwechslung im Kindergarten-Alltag.


"Baumhirten" entfalten sich frei


Wald- oder auch Naturkindergärten haben ihren Ursprung in Skandinavien. Der Vorteil: Im Wald gibt es keine Tischkanten. Kinder haben in der freien Natur viel mehr Bewegungsfreiheit als in einem geschlossenen Kita-Raum. Die kindliche Motorik und Wahrnehmung werden in einem Waldkindergarten in besonderer Weise gefördert, heißt es in der Fachliteratur. Der weitgehende Verzicht auf konventionelles Spielzeug fördere zudem die Fantasie und wirke sich positiv auf die Sprachentwicklung aus, weil sich die Kinder über Bedeutung von Gegenständen und das Spielgeschehen häufiger verbal austauschen.


Das bestätigen die "kleinen Baumhirten" jeden Tag. Wer einmal beobachtet hat, wie ein Kind völlig versunken eine winzige Rutsche für Ameisen aus klitzekleinen Stöckchen baut, sieht, was gemeint ist. Da bleibt ein Stock nicht ein Stock: Kaum entdeckt, debattieren die Baumhirten bereits darüber, ob es sich dabei um einen Feuerwehrschlauch, einen Hexenbesen oder eine Hürde für Pferdchen handelt.


Die Natur stellt zum Lernen unzählige Inhalte, Objekte und Materialien kostenlos zur Verfügung. Farben, Formen, Zahlen und Buchstaben finden sich auch in der Natur. Ein Natur- und Waldkindergarten ist ein Kindergarten wie jeder andere auch. Die pädagogische Arbeit findet hier allerdings auf anderen Wegen und mit anderen Mitteln statt.


Der Wald bereitet perfekt auf die Schule vor


Befürchtungen, der Übergang vom "wilden" Waldleben in den "zivilisierten" Schulalltag könnte Waldkindern schwerfallen, haben sich nicht bestätigt. Eine Befragung von Grundschullehrern ergab, dass gerade diese Kinder weniger Probleme mit Ruhigsitzen und Konzentration haben. Der Studie zufolge sind Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, auf schulische Anforderung bestens vorbereitet. Sie haben gelernt, dass es Ruhe und Geduld braucht, um zu sehen, was das Rotkehlchen als nächstes vor hat. Sie haben erlebt, dass es etwas Ausdauer fordert, bis man den Specht nicht nur hört, sondern auch sieht. Auch, dass jedes Mäuschen und jeder Frosch bei großem Ansturm lieber Reißaus nimmt, anstatt sich betrachten zu lassen, gehört zu den ständigen Erfahrungen unserer "Baumhirten".


Waldkinder haben starke Muskeln


Unsere Wege durchs Josefstal sind selten gerade. Die Steigung bis zum "Käferplatz" ist nicht ohne. Dazu kommt ein Waldboden, der mit Eicheln übersät ist. Wer den "Kaufmannsladen" erreichen möchte, muss über einen dicken, bei nassem Wetter durchaus rutschigen Baumstamm klettern. Beim täglichen Spiel durch den Bewegungsraum Wald wird die gesamte Muskulatur gefordert. So kann sie sich gleichmäßig ausprägen. Vor allem Unebenheiten fördern die Balance und somit eine gute, aufrechte Haltung. Kinder im Waldkindergarten haben weniger Unfälle und fallen sicherer.


Im Wald und im Kindergartenalltag sind unsere Baumhirten aufeinander angewiesen. Die Kinder lernen, einander zu helfen und aufeinander zu warten. Da klemmt mal der matschverschmierte Reißverschluss oder ein Handschuh will partout nicht richtig sitzen – kein Problem: Da hilft ein Baumhirte dem anderen. Während auf dem Weg zum Waldplatz die einen gerne stürmen, die anderen lieber träumen, warten sie an festgelegten Stellen alle aufeinander, bevor es weitergeht.


Die Stille im Wald tut allen gut


Der Kindergarten "ohne Tür und Wände“ bietet offenen Raum. Die Stille im Wald hat einen unschätzbaren Wert. Sie beugt Aggressionen vor, fördert das Konzentrationsvermögen und letztendlich die seelische Stabilität. Im Waldkindergarten sind Kinder und Pädagogen generell weniger lärmbelastet, als in geschlossenen Räumen.
Festgestellt wurden auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem von Kindern und Erziehern durch den stundenlangen Aufenthalt im Freien. Frischer Luft und voller Lebensfreude “Wind und Wetter“ ausgesetzt zu sein, stärkt das Immunsystem am besten und beugt Allergien vor.


Ökologisches Bewusstsein entsteht ganz nebenbei


Im Wald erleben die Kinder die Natur ganz bewusst und hautnah mit allen Sinnen. "Was man liebt, das schützt man", ergibt sich da fast von allein. Die Kinder lernen, in der Natur zu leben und sorgsam mit ihr umzugehen.


Für uns steht fest: Der Wald ist ein idealer Platz, Neugierde und Forschergeist auszuleben, zu spielen, toben, träumen, staunen, lachen und zu matschen. 

 

Kontakt

Waldkindergarten Solingen
"Die kleinen Baumhirten" e.V.

  Telefon: 0212 - 59 67 61 38
  Mail: info@waldkindergarten-solingen.de